Schuleingangsuntersuchungen in Lichtenberg
16.04.25 –
Vorgang: KA/0910/IX
Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:
- Der Senat bedauert, dass Berichte zu den Schuleingangsuntersuchungen u.a. aufgrund der verspäteten Datenübermittlung durch die Bezirke erst mit großer Verspätung möglich sind. Wann hat der Bezirk Lichtenberg die Daten zu den Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2021, 2022 und 2023 an den Senat übermittelt?
Die Daten werden nach dem gültigen Verfahren im September des jeweiligen Jahres anonymisiert und verschlüsselt der SenWGP übermittelt. Dies trifft auch auf die Daten aus den Jahren 2021, 2022 und 2023 zu.
- Welche Daten werden dabei genau an den Senat übermittelt?
Übermittelt werden alle erhobenen Daten der Einschulungsuntersuchung, sowohl Daten der Untersuchungen als auch Daten der ausgefüllten Fragebögen.
- Welche wesentlichen Risikobilder, Erkenntnisse und Handlungsnotwendigkeiten ergeben sich für das Bezirksamt aus der Analyse der Schuleingangsuntersuchungen der letzten Jahre in Lichtenberg?
Die jeweiligen Daten und die sich daraus ergebenden Empfehlungen werden in den ESU-Berichten des Bezirksamtes Lichtenberg von Berlin ausführlich dargestellt, aktuell im ESU-Bericht 2022. Dort wurden folgende Handlungsfelder identifiziert:
- Medienkonsum steuern und begrenzen,
- Übergewicht vorbeugen und entgegenwirken,
- motorische und sprachliche Entwicklungsdefizite ausgleichen und ihnen entgegenwirken,
- unzureichende Deutschkenntnisse ausgleichen und ihnen entgegenwirken.
Diese Handlungsfelder zeichneten sich auch schon in früheren Einschulungsberichten ab.
- Werden die Schuleingangsuntersuchungen genutzt, um Kinder und ihre Erziehungsberechtigten über Impflücken aufzuklären? Wenn nein, warum wird diese Gelegenheit nicht genutzt, wenn Kind und Erziehungsberechtigte zur ärztlichen Untersuchung vor Ort sind?
Im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen werden von jedem Kind der Impfstatus gemäß der altersbezogenen aktuellen Empfehlung der STIKO erfasst. Die Impfdaten jedes Kindes werden dementsprechend im Rahmen der ESU dokumentiert. Den Sorgeberechtigten werden über bestehende „Impflücken“ aufgeklärt und erhalten je nach Status individuelle Impfempfehlungen.
- Werden die Schuleingangsuntersuchungen genutzt, um Impflücken direkt vor Ort zu schließen? Wenn nein, warum geschieht dies bisher nicht?
Der KJGD des Gesundheitsamtes informiert die Sorgeberechtigten über Möglichkeiten zur Impfung. Vor Ort können Termine für Impfungen vereinbart werden. Eine Impfung während der ESU ist aus psychologischen Gründen nicht empfehlenswert.
- Wäre es prinzipiell möglich, ein solches Angebot im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen zu machen und was wäre aus Sicht des Bezirksamtes dafür notwendig?
Siehe auch Antwort zu 5. Im KJGD des Gesundheitsamtes können vor Ort Termine für Impfungen vereinbart werden.
- Welche Unterstützungsangebote werden den Erziehungsberechtigten und ihren Kindern im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen gemacht?
Die Fachärztinnen des Gesundheitsamtes informieren die Sorgeberechtigten über die Ergebnisse und geben individuelle und bedarfsgerechte Förder- und Therapie-Empfehlungen. Bei Hinweisen auf Defizite in bestimmten Entwicklungsbereichen können das, Logopädie zur Unterstützung der Sprachentwicklung, Ergotherapie bei feinmotorischen Schwierigkeiten oder Problemen in der visuellen Wahrnehmung sowie psychotherapeutische Unterstützung bei emotionalen oder sozialen Auffälligkeiten sein.
- Wie viele Kinder wurden aufgrund der Schuleingangsuntersuchungen zurückgestellt bzw. wie viele Zurückstellungsempfehlungen wurden ausgesprochen?
Belastbare Aussagen können aktuell nicht getroffen werden, da es sich um ein noch laufendes Verfahren handelt. Im Einschulungsjahrgang 2022 wurden vom KJGD 366 Rückstellungen für Kinder empfohlen und durch das Schulamt Rückstellungen für 363 Kinder vorgenommen. Weiterführende Erkenntnisse sind dem Einschulungsbericht 2022 zu entnehmen.
Kategorie
Anfrage
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Arbeit, Soziales, Gesundheit
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Kultur, Bildung, Schule, Sport