22.09.22 –

Vorgang: DS/0443/IX

Der 6. Todestag von Eugeniu Botnari hat sich am Dienstag, den 20. September, gejährt.

Das Bezirksamt wurde um folgende Auskunft gebeten: 

1. Welche Ideen hat das Bezirksamt aufgrund des offenen Briefes der Kampagne „Bunter Wind für Lichtenberg“ und des BVV-Beschlusses vom 08.10.2020 entwickelt, um auf dem Vorplatz vom Bahnhof Lichtenberg an die rassistisch motivierte Tat zu erinnern, welche den Tod von Eugeniu Botnari zur Folge hatte?

Das Bezirksamt bittet die BVV um folgende Kenntnisnahme:

Am 17. September 2016 wurde Eugeniu Botnari durch den ehemaligen Leiter der Edeka Filiale im Bahnhof Lichtenberg misshandelt. An den Folgen der Misshandlung starb Eugeniu Botnari am 20. September 2016. An der rechten Motivation für diese menschenverachtende Tat bestand vor Gericht kein Zweifel. Eine Initiative von über 170 Bürgerinnen und Bürgern regten eine Umbenennung des Bahnhofsvorplatzes gegenüber Bezirksverordnetenversammlung und Bezirksamt nach Eugeniu Botnari an. In einem offenen Brief verwiesen sie auf die 180 Todesopfer rassistischer, antisemitischer und politisch rechter Gewalt seit 1990. Die Schicksale der Opfer und das Gedenken müssen sichtbarer werden.
Eine konsequente und permanente Form des Gedenkens stellt die Benennung des Bahnhofsvorplatzes in Eugeniu-Botnari-Platz dar. Lichtenberg ist und bleibt ein Ort der Vielfalt. Die Benennung des Platzes soll erinnern und ein klares Signal setzen, dass Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form menschenfeindlicher Diskriminierung keinen Platz haben hier in Lichtenberg.
Das Bezirksamt wird der Bezirksverordnetenversammlung eine Entscheidungsvorlage unterbreiten. Im Vorfeld beabsichtigt das Bezirksamt, an der Giebelwand in der Weitlingstr. 11 mit einer künstlerischen Aktion an die rassistische Tat zu erinnern. Lichtblicke e.V. wird im Frühjahr 2023 an der Mauer am Bahnhof Lichtenberg ebenfalls mit einer künstlerischen Darstellung an diese rassistische Tat erinnern.