BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Fraktion Berlin-Lichtenberg

Bauen um jeden Preis: Der schwarz-rote Senat besiegelt das Ende des dritten grünen Innenhofs in Lichtenberg. Bündnisgrüne sind empört, wie rücksichtslos der Senat erneut den Bezirkswillen und Klimaschutz mittels Anweisung aushebelt.

14.10.24 –

Mit der geplanten Bebauung des grünen Innenhofs in der Joachimsthaler Straße in Alt-Hohenschönhausen setzt die landeseigene Baugesellschaft HOGOWE den Angriff auf die grüne Substanz Lichtenbergs mithilfe des schwarz-roten Senats fort. „Nach den grünen Innenhöfen im Karlshorster Ilsekiez und an der Barther Straße ist es bereits das dritte Mal, dass der politische Wille des Bezirks und das Engagement der Anwohner*innen missachtet werden“, sagt Daniela Ehlers, Vorsitzende sowie Sprecherin für Stadtentwicklung und Mieter*innenschutz der bündnisgrünen Fraktion Lichtenberg. „Es ist ein alarmierendes Muster. Jedes Mal, wenn es um den Erhalt grüner Innenhöfe in Lichtenberg geht, setzt sich der schwarz-rote Senat ohne Rücksicht auf den Bezirke durch. Die Ankündigung der Senatsverwaltung, die Dienstbarkeit der Spielplatzfläche im Grundbuch löschen zu lassen, ist ein weiterer Schlag gegen die Mitbestimmung der Bezirke und den Schutz wertvoller Grünflächen.“

Philipp Ahrens, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Klima-, Natur-, Umwelt-, Tierschutz und öffentliches Grün ergänzt: „In Zeiten des Klimawandels ist es unverantwortlich, weiterhin unversiegelte Flächen zu bebauen, die dringend zur Kühlung und Durchlüftung der Stadt gebraucht werden. Jetzt, wo die Sommer immer heißer werden, brauchen wir mehr Bäume und Grünflächen, statt weniger. Lichtenberg verliert mit den grünen Innenhöfen wichtige soziale Treffpunkte und Naherholungsflächen. Und das in Gebieten, in denen bereits viele Menschen auf engem Raum leben und die noch weiter nachverdichtet werden. Wohnortnahes Grün ist von essentieller Bedeutung für gesunde Wohnverhältnisse, Erholung, Naturerfahrung und den Hitzeschutz. Wenn Grünflächen dort verschwinden, wo Menschen besonders darauf angewiesen sind, weil sie keinen eigenen Garten haben, trifft es die Menschen besonders hart – das ist auch eine soziale Frage.“

„Besonders enttäuschend ist das Verhalten der CDU, die im Bezirk stets betont hat, für den Schutz der grünen Innenhöfe einzutreten. Doch auf Landesebene bricht sie ihr Versprechen und beugt sich dem Bauen, Bauen, Bauen der SPD um jeden Preis“, sagen Ehlers und Ahrens. „Wir fordern den Senat auf, die Entscheidung, den Weg für die Bebauung des grünen Innenhofs in der Joachimsthaler Straße frei zu machen, zu überdenken und auf die Expertise des Bezirks zu hören!“

Hintergrund:
Die HOWOGE will den grünen Innenhof in der Joachimsthaler Straße in Alt-Hohenschönhausen mit 105 Wohnungen bebauen. Dem Vorhaben stand bis jetzt eine Spielplatzfläche entgegen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Bauen kündigte nun an, gegen den Widerstand des Bezirksamtes vorzugehen und das Recht, die Fläche ausschließlich als Spielplatz zu nutzen, aus dem Grundbuch löschen zu lassen.

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