BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Fraktion Berlin-Lichtenberg

Städtische Denkmale vor weiterem Verfall schützen. Die Bausubstanz der Kapelle auf dem Friedhof Gotlindestraße sichern.

03.03.25 –

Aktueller Stand: DS/1565/IX
 

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, die denkmalgeschützte Kapelle auf dem städtischen Friedhof Gotlindestraße für eine künftige Nutzung der öffentlichen Hand zu erhalten und ihre Bausubstanz zu sichern.

Die Instandhaltung des Gebäudes soll Eingriffe zulasten des Schutzes gebäudebrütender Arten vermeiden.

Das Bezirksamt möge für die Instandsetzung die Nutzung von Finanzierungsquellen der Europäischen Union, des Bundes oder des Senats oder über Stiftungen u. Ä. und für den Fall, dass keine oder nur unzureichende Fördermöglichkeiten bestehen, eine Anmeldung für die nächste Investitionsplanung prüfen.

 

Begründung:

 

Einzelne Bauelemente der denkmalgeschützten Kapelle auf dem städtischen Friedhof in der Gotlindestraße sind einsturzgefährdet oder bereits abgebrochen. Das Dach weist Löcher auf, in die u. a. Feuchtigkeit eindringt.

Das Straßen- und Grünflächenamt, zu dessen Fachvermögen die Kapelle gehört, ist gesetzlich verpflichtet, die Kapelle im Rahmen des Zumutbaren instand zu halten und instand zu setzen, sie sachgemäß zu behandeln und vor Gefährdungen zu schützen.1

Die Untere Denkmalschutzbehörde Lichtenberg informierte in der 53. Sitzung des Ausschusses Ökologische Stadtentwicklung, Mieter:innenschutz und Facility Management vom 19.12.2024, dass ein Bauzustandsgutachten für die Kapelle vorliegt und eine Förderung der Sanierung über das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung angestrebt wird.

Die Bausubstanz zu schützen ist eine notwendige Voraussetzung, um Nutzungsideen für die Kapelle zu realisieren.

Ein Beispiel für eine umgenutzte Einsegnungskapelle findet sich auf dem Friedhof IV der Jerusalems- und Neuen Kirche in Berlin-Kreuzberg. Seit Anfang 2009 sind hier private Wohn-, Büro- und Praxisräume eingerichtet.2 Das ehemalige Krematorium Berlin-Wedding wurde denkmalgerecht zum silent green Kulturquartier umgebaut.3

 


Quelle: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Aufnahme vom 27.12.2022

Quelle: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Aufnahme vom 05.01.2023

 

1 Vgl. § 8 Abs. 1 DSchG Bln

2

Vgl. Brandner, M., Brümmer, M. (2017). Umnutzung einer Friedhofskapelle. In: Weller, B., Horn, S. (eds) Denkmal und Energie 2018. Springer Vieweg, Wiesbaden. doi.org/10.1007/978-3-658-19672-1_4

3 Vgl. https://www.silent-green.net/ (Seitenaufruf am 02.02.2025)

Kategorie

Antrag | Klimaschutz, Umwelt, Grünflächen | Themen | Wirtschaft und Finanzen | Wohnen und Stadtentwicklung

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