Die Geschichte von Anton M’bonga Egiomue und Josef Bohinge Boholle dauerhaft sichtbar machen!

17.10.24 –

Aktueller Stand: DS/1164/IX

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, gemeinsam mit Kulturschaffenden und Historiker*innen im Bezirk die Geschichte von Josef Bohinge Boholle und Anton M’bonga Egiomue im öffentlichen Straßenland sichtbar zu machen, z. B. durch eine Informationstafel, Straßenumbenennung oder ein Ehrendenkmal und damit eine dauerhafte Auseinandersetzung mit deutscher Kolonialgeschichte in Karlshorst anzuregen.

Begründung:
Die Biografien von Anton M’bonga Egiomue und Josef Bohinge Boholle belegen, dass auch der Bezirk Lichtenberg eine besondere Geschichte afrodiasporischer Menschen vorzuweisen hat. Anton M’bonga Egiomue und Josef Bohinge Boholle (aus Kamerun) sind nach der Arbeit bei der Berliner Kolonialausstellung im Jahr 1896 in Deutschland geblieben und haben sich später in Karlshorst niedergelassen. Anton M’bonga Egoimue machte eine Ausbildung zum Schuster während Josef Bohinge Boholle Tischler wurde. Es gibt zudem historische Belege dafür, dass mindestens einer der beiden Personen sich zivilgesellschaftlich engagiert hat. Anton M’bonga Egiomue engagierte sich (vermutlich als erste Schwarze Person in Deutschland) bei der Freiwilligen Feuerwehr in Karlshorst. Diese zwei Biografien bieten eine besondere Gelegenheit, sich mit der deutschen Kolonialgeschichte auseinanderzusetzen und die Sichtbarkeit von Schwarzen Menschen im Bezirk Lichtenberg zu verbessern. Ein Dialog mit Historiker*innen, dem Verein Geschichtsfreunde Karlshorst im Kulturring Berlin und dem Museum Lichtenberg kann dem Anliegen besonderem Schub verleihen.

Afrodiasporisch: Der Begriff afrodiasporisch bezeichnet allgemein das gemeinschaftliche kulturelle Erbe der von Afrika fernablebenden Menschen und Gemeinschaften, ihre Identität, ihre afrikanischen Wurzeln und ihre afrozentrische Weltanschauung.

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Antrag | Grüne Erfolge | Kultur, Bildung, Schule, Sport | Offene Gesellschaft

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