30.06.22 –

Vorgang: KA/0152/IX

Das Bezirksamt wurde um folgende Auskunft gebeten:

1. Welche Sportangebote, die sich gezielt an Frauen und Mädchen richten, gibt es aktuell im Bezirk?
   Das Schul- und Sportamt stellt nur die Sportanlagen zur Verfügung und hat selbst kein eigenes Sportangebot. Sportvereine bieten eigenständig Sportangebote an, die nicht vom Bezirksamt im Hinblick auf Exklusivität für Frauen und Mädchen erfasst werden. Deshalb liegen keine Angaben dazu vor. Das Bezirksamt möchte Vereine bei der Einrichtung von Angeboten für Mädchen und Frauen unterstützen und plant einen Austausch mit dem Bezirkssportbund zu diesem Thema.
2. Welche Schutzräume, in denen Frauen und Mädchen Sport machen können, gibt es?
   S. Antwort zu 1.
3. Ist der Fortbestand der Angebote auf längere Sicht gesichert?
   Jeder Sportverein entscheidet für sich, wie lange er Angebote aufrechterhält.
4. Welche Angebote der Jugendarbeit, die sich gezielt bzw. ausschließlich an Mädchen richten, gibt es im Bezirk?
   - Mädchensportzentrum „Pia Olymp“ in Hohenschönhausen für Mädchen und junge Frauen im Alter
   von 8 bis 25 Jahren
   - Mädchensportzentrum „Keafithaus“ im Fennpfuhl für Mädchen und junge Frauen im Alter von 10 bis
   25 Jahren
   - „IN VIA Mädchentreff“ in Karlshorst für Mädchen und junge Frauen im Alter von 8 bis18 Jahren
5. Welcher Anteil der bezirklichen Mittel für Jugendarbeit und Sportförderung wird für Frauen und Mädchen ausgegeben?
   Im Jahr 2021 wurden im Bereich der bezirklich verantworteten Kinder- und Jugendarbeit zwei spezifische Mädchen-/Frauenprojekte gefördert, bei einem weiteren Projekt ist das Land Berlin alleinige Zuwendungsgeberin.
   - Pia Olymp – Am Berl 25
   59.780 € (Diese Summe ergänzte die Zuwendung aus dem Land Berlin.)
   Mietentgeltfreie Überlassung der Räume
   - IN VIA Mädchentreff
   90.000 €
   - MädchenSportZentrum Kreafithaus, Rudolf-Seiffert-Str. 50
   Zuwendungsgeber ist hier das Land Berlin.
   Mietentgeltfreie Überlassung der Räume.
   
   Die bezirklichen Ausgaben für Projekte der Jugendarbeit, die sich ausschließlich an Frauen und Mädchen richten, beträgt 3,4 % der Gesamtausgaben bezogen auf 2021. Die übrigen Angebote der offenen Kinder- und Jugendförderung stehen für Kinder und Jugendlich unabhängig von ihrem Geschlecht, also ausdrücklich auch für Mädchen und Frauen zur Verfügung. Hierzu wird auf die Gender-Budgeting-Analysen im Rahmen des Bezirkshaushaltsplans verwiesen.
   
   Im Bereich Sport sind für das Haushaltsjahr 2022 2.892.000 € im Ansatz für alle Sportausgaben des Kapitels 3715, vorbehaltlich der Bestätigung des Haushaltsplanes, eingeplant (Dieser Titel inkludiert v.a. Mittel für Personal, Strom, Heizung, Wasser und Reinigung sowie den kleinen Bauunterhalt und kleine Baumaßnahmen). Eine Differenzierung der Ausgabe bezogen auf Sportförderung für Mädchen und Frauen gibt es nicht. Im Haushaltsansatz gibt es eine Gender Budgetierung für zwei Sportprodukte, Bereitstellung von Sportanlagen Fachvermögen Sport (77673) mit aktuell 32% Nutzungsanteil durch Frauen und Mädchen und Bereitstellung von Sportanlagen im Fachvermögen Schule (78422) mit aktuell 33% Nutzungsanteil durch Frauen und Mädchen. Dafür wird die Anzahl der Nutzenden in „weiblich“ und „männlich“ aufgesplittet und bei einer Unterrepräsentierung eines Geschlechts erfolgt eine vorrangige Zuordnung von Nutzungskapazitäten
6. Wie werden die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen und Frauen beim Angebot von öffentlichen Sportflächen im Bezirk berücksichtigt?
   Im Rahmen der Sportstättenvergabe für gedeckte und ungedeckte Sportstätten in Verantwortung des Fachbereichs Sport besteht in Lichtenberg der Anspruch, allen Antragssteller:innen Sportkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Bei Mehrfachbeantragungen erfolgt die Priorisierung nach unterrepräsentierten Sportarten und Nutzergruppen (z. B. Mädchen und Frauen oder Menschen mit Behinderung). Stellen auf Mädchen- und Frauensport orientierte Antragssteller:innen Nutzungsanträge, werden diese in Lichtenberg auch positiv beschieden.
   
   Die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen und Frauen sowie aller anderen Geschlechtsidentitäten werden beim Angebot von öffentlichen Sportflächen in Verantwortung des Straßen- und Grünflächenamts immer mitberücksichtigt.